Tucholsky - Eine szenische Colage |
" das, was man anfassen kann …“ und Liedern gebunden ist. Die Musikerin Anja Dolak begleitet die Aufführung auf dem Akkordeon. Ein beachtlicher Teil von Tucholskys literarischen Arbeiten ist im Berliner Tonfall geschrieben. Mit Spreewasser getauft, kannte er die Marotten, die Sorgen und den Jargon seiner Berliner. „Scham. Abwehr. Weichen. Überließen. Ermattung, Schlaf,"
so heisst es in einem der Liebesgedichte von Tucholsky. Er hat eine Vielzahl von Liebesgedichten geschrieben, oder sollte man besser von Gedichten sprechen, die sich dem Thema Liebe ohne Respekt und ohne Prüderie nähern. Von großen Leidenschaften und von kleinen Gefühllosigkeiten, von heißen Gefühlen und von kalten Ernüchterungen ist die Rede. Er hatte eine große „Sehnsucht nach der Sehnsucht „
Zum Schriftsteller Kurt Tucholsky: Mal witzig, mal komisch, mal schnoddrig-radikal, aber immer zielsicher und kompromisslos. Ein politischer Schriftsteller, der mit Humor und Charmezum Lesenund Zuhören verführt. 1890 in Berlin geboren, repräsentiert er drei Epochen, die Kaiser Wilhelm- Zeit, die Weimarer - Zeit und den Beginn der Nazizeit. Dieser „Gezeiten-Wechsel“ macht seine schriftstellerischen Arbeiten über den eigentlichen Anlaß hinaus interessant. Er ist sowohl Zeitzeuge, Portraitist, Betroffener als auch Kritiker, die Vielfalt seiner literarischen Arbeiten spiegelt das wider.
Zum Titel „ das, was man anfassen kann …“ steht für viele seiner Arbeiten, in denen er die Schwierigkeiten Mittels der Satire, als spöttisch-witzige Kunstform, hält Tucholsky uns einen Spiegel vor. Die Berliner Mundart dient als Verkleidung und Verführung, in der uns Tucholsky das Tragische einer Sache witzig nahe bringt. Er umgeht damit unsre Abwehr, und Ignoranz. Wir sind amüsiert und erkennen schließlich, daß er uns einen Spiegel vorgehalten hat.. |